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Wohnungen wurden gebaut, die Aufräumarbeiten und Umbaumaßnahmen nahmen und nehmen kein Ende, der Tierbestand wuchs stetig.
Im Sommer 2003 zogen die ersten Pferde ein. Unterstützt wurde unsere Arbeit von der Arche 2000 Welttierhilfe e.V.. Wir erweiterten unseren Aufgabenbereich in Form von Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit. Wir recherchierten Missstände und versuchten Lösungen zu schaffen. Im Januar 2004 war es dann soweit. Wir erhielten die Tierheimgenehmigung des Kreises Kleve für Pferde, Hunde, Katzen und Kleintiere. Noch im gleichen Jahr übernahmen wir den Tierrettungsdienst der Arche 2000 Welttierhilfe e.V.. Im Rahmen des Tierrettungsdienstes wandten sich vermehrt Polizeibehörden, Veterinär- und Ordnungsämter an uns. Im Mai 2005 erreichte uns dann die Nachricht, dass gegen die Geschäftsführung der Arche 2000 ein Ermittlungsverfahren wegen Veruntreuung eingeleitet wurde. Das führte dazu, dass es einen Notvorstand gab. Die Unterstützungsleistung erfolgte nur noch im kleinen Rahmen. Allen Bekundungen des neuen Vorstands zum Trotz kam dann die Insolvenz.
In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass mit der Unterstützung von Arche 2000 gute Tierschutzarbeit gemacht werden konnte und vielen Tieren und Menschen geholfen wurde. Insolvenz hin, Insolvenz her, es musste irgendwie weitergehen.
Genau hier möchten wir uns noch einmal bei all denjenigen bedanken, die uns mit Wort und Tat zum Durchhalten motiviert haben. Ganz besonderer Dank gilt Christina Schilling, die sofort für die Tiere in die Bresche sprang, obwohl sie selbst dabei war und ist, ein Tierheim in Schackendorf zu errichten. Nun ging es erst einmal weiter. Dann kam Charity-fuer-Tiere e.V. auf uns zu und unterstützt uns seit November 2005. Jetzt gab es wieder einen Lichtstrahl am Horizont.
Wir erweiterten unsere Kapazitäten, konnten mehr Tiere aufnehmen und hatten wieder mehr Luft, um Lösungen zu schaffen. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich heraus, dass unser Schwerpunkt bei den Hunden liegt, da unsere Erfahrung gezeigt hat, dass Abgabetiere mit schlechten Vermittlungschancen sowie „auffällig“ gewordene Hunde immer wieder von anderen Tierschutzeinrichtungen abgewiesen und die Besitzer mit ihren Problemen im Regen stehen gelassen werden. Währenddessen diese Tierschutzeinrichtungen die gut vermittelbaren und meist jungen Tiere aus den südlichen Ländern nach Deutschland holen, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, für das Elend vor unserer eigenen Tür Lösungen zu schaffen. In erster Linie versuchen wir – sofern dies möglich ist – das Zuhause eines Tieres mit unserer Hilfestellung zu erhalten. Hilfestellung heißt für uns: Beratung bei Kommunikations- schwierigkeiten, finanzielle Unterstützung bei Tierarzt- oder Futterkosten sowie das „Zuhören“ bei Problemen. Denn genau das Zuhören hilft in vielen Fällen schon ein ganzes Stück weiter. Die hier aufgenommenen „auffällig“ gewordenen Hunde werden umerzogen und haben alle Zeit der Welt, um letztendlich wieder als „normaler“ Hund ein neues verantwortungsbewusstes Zuhause zu finden. Erwähnt sei hier, dass wir großen Wert auf gute Zusammenarbeit mit Ordnungsämtern und Veterinärämtern legen. Oftmals wird angenommen, dass Ordnungs- bzw. Veterinärmter bei Tierschutzangelegenheiten nicht angemessen reagieren oder agieren. Sicherlich kann dies im Einzelfall auch so sein, in der Regel jedoch sieht es völlig anders aus. Leider sind die Ämter an Fristen und Auflagen gebunden, die der Gesetzgeber vorschreibt und können dementsprechend nicht unbürokratisch handeln. Außerdem liegt ein weiteres Problem darin, dass Tierschutzeinrichtungen in vielen Fällen Tiere auch nur bei finanzieller Absicherung aufnehmen und den Behörden kein großer finanzieller Rahmen zur Verfügung steht. Von daher sehen wir es unter anderem als unsere Aufgabe an – immer vorausgesetzt wir haben noch Kapazitäten frei – nicht sofort nach Geld zu schreien, sondern zunächst einmal schnell und unbürokratisch im Sinne der Tiere zu helfen. Oft werden Tiere auch nicht bewusst und gewollt schlecht gehalten, sondern es stehen menschliche Schicksale dahinter. Auch hier versuchen wir Lösungen zu schaffen.  Im Rahmen dieses Schwerpunktes haben wir unsere Kleintierhaltung eingestellt, weil man nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann.
Zur Zeit befinden sich 45 Hunde, 5 Pferde, 2 Mulis und 20 Katzen in unserer Obhut.
Was unsere Tierschutzeinrichtung angeht, sollten wir hier erwähnen, dass wir bestimmt nicht menschenscheu sind, aber, wo viele Menschen miteinander umgehen, trinkt man viel Kaffee, klönt gerne einmal rum, Querelen sind vorprogrammiert und dies ist letztendlich viel Zeit, die den Tieren verloren geht. Zum anderen ist man natürlich im Laufe der Zeit ein eingespieltes Team geworden, wo jeder einzelne seine Aufgaben kennt und sehr ernst nimmt und dementsprechend ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist.
Dennoch gibt es auch bestimmte Sachen, bei denen wir unsere guten Seelen Thorsten Högemann, Engelbert Cwikla und Fred Solarek in Anspruch nehmen können. Toll daran ist, sie sind einfach da, wenn man sie braucht. Nicht zu vergessen ist auch unsere gute und zuverlässige Zusammenarbeit mit der Kleinen Arche Straelen und unserer Pflegestelle Holtappels in Wassenberg und der tierhilfe strasburg e.V.. Hier wäscht einfach eine Hand die andere. Und … wenn wir gar nicht mehr ein noch aus wissen, gibt es da noch den Bund deutscher Tierfreunde, die für uns schon viele große Probleme haben klein werden lassen, indem sie ohne wenn und aber geholfen haben.
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